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AutorenbildAlexandra Just

Die Lasertherapie bei Pferden

Aktualisiert: 30. Nov. 2020

Die Lasertherapie gehört zu den non-invasiven physikalischen Therapieformen. Ihre Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig, und sie ist bereits genügend erforscht, um in der Therapie angewendet zu werden. Trotzdem ist sie noch nicht weit verbreitet, und vielleicht hörst du gerade das erste Mal davon.


Lasertherapie, genauer gesagt „Lokale Lasertherapie“ oder „Low Level Lasertherapie“ (LLLT), wird in der Veterinärmedizin und bei Menschen eingesetzt. In diesem Beitrag geht es um die Anwendung am Pferd.

Das Prinzip der Laserbehandlung funktioniert wie folgt:

  • Untersuchungen ergaben, dass Zellen zum Großteil durch sogenannte „ultraschwache Zellstrahlung“ der Biophotonen kommunizieren. Das bedeutet, dass sich die Zellen durch Laserlicht der Wellen Infrarot bis Ultraviolett miteinander verständigen können.

  • Der aus Photonen bestehende Therapielaserstrahl wird von den Zellen zu 5-10% absorbiert und in Energie umgewandelt. Die restlichen 90-95% werden von der Haut reflektiert oder im Gewebe gestreut. Dadurch kann der Laser, besonders bei kranken Zellen, die notwendige Energie zur Kommunikation zwischen den Zellen bereitstellen und so langfristig zur Heilung beitragen.

  • Nebeneffekt: Der große Energieschub sorgt für eine teilweise Blockierung der Nerven und lindert so kurzzeitig die Schmerzen des Pferdes.

Die Therapielaser sind sogenannte Diodenlaser mit Wellen im Infrarotbereich. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Laser Energie für Heilungsprozesse zur Verfügung stellt.

Abb: Auf dem Lasergerät lässt sich die Frequenz und die Dauer der Behandlung einstellen.


Es wird unterschieden zwischen Dauerstrichlaser und Impulslaser. Wie die Namen deutlich machen, sendet der Dauerstrichlaser kontinuierlich Wellen aus, während der Impulslaser aufeinanderfolgende Impulse mit einer Dauer von ca. 200 Nanosekunden aussendet. Am Lasergerät lassen sich viele verschiedene Frequenzen einstellen, die unterschiedlich ins Gewebe eindringen. Abhängig von Gewebeart und Diagnose werden Frequenz und Dauer der Behandlung gewählt.


Der Dauerstrichlaser mit 30-200 mW kann mit den Frequenzen 1-7 nach Bahr zur Behandlung oberflächlicher Strukturen, zum Beispiel einer Wunde, eingesetzt werden. Der Impulslaser mit einer deutlich höheren Leistung von 30-100 W funktioniert mit den Frequenzen A-G nach Nogier. Aufgrund seiner hohen Leistung kann er das Gewebe besser durchdringen als der Dauerstrichlaser und wird zur Behandlung von tiefer liegenden Strukturen, wie Knochen oder Organen, eingesetzt.


Zu den zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten zählen:

• Rheuma

• Arthrose

• Sehnenschäden

• Durchtrittigkeit

• Prellungen

• Muskelverspannungen

• Rückenschmerzen

• Lahmheiten (z.B. Gleichbeinlahmheit)

• Magenprobleme

• Hufrehe

• Hufrollensyndrom

• COPD

• Geschwüre

• Wunden (offen oder z.B. auch Narben)

• Entzündungen (traumatisch, akut, chronisch, infektiös)

• Abszesse, z.B. Hufgeschwüre

• Ataxie

• Augenerkrankungen


Es gibt zudem die Möglichkeit, Strukturen indirekt über Akupunkturpunkte anzusprechen. Will man beispielsweise die Wirbelsäule des Pferdes behandeln, kann man einen im Ohr liegenden Punkt lasern. Es ist bemerkenswert, dass bisher keine negativen Wirkungen der Lasertherapie bekannt sind. Auch haben wir bemerkt, dass die behandelten Pferde sehr positiv auf die Lasertherapie reagieren und sich während der Behandlung deutlich entspannen. Es kommt oft vor, dass ein Pferd „mithilft“ und sich so hinstellt, dass man besser den Punkt besser trifft oder dass es sein Gewicht verlagert, um zu signalisieren, wo die Stelle liegt, an der es ihm angenehm ist.


Das folgende Pferd zeigte 1,5 Jahre lang deutliche Lahmheit, manchmal so extrem, dass es sich nicht mehr bewegen wollte. Seit Behandlungsbeginn vor 3 Monaten hat sich sein Zustand so gebessert und stabilisiert, dass es stets bewegungsfreudig ist und wieder unter dem Reiter antrainiert werden kann.

Abb.1: Das Pferd entspannt sich: es senkt den Kopf, kaut ab und schließt die Augen.

Abb.2: Außerdem entlastet es den Huf, der behandelt wird, und dreht ihn leicht, damit man besser an die richtige Stelle herankommt.


Wie ihr seht, kann die die Nutzung von Therapielasern sehr hilfreich sein. Bisher ist sie nicht weit verbreitet, da ein gutes Lasergerät eine teure Sache ist. Wenn euer Pferd „austherapiert“ ist, ihr operative Eingriffe scheut oder mit bisherigen Methoden eurem Pferd nicht langfristig helfen konntet, kann sich für euch die Lasertherapie auszahlen.

Ich hoffe, du fandst dieses Thema interessant und hast etwas Neues dazugelernt!


Dorothee


Dieser Beitrag orientiert sich an einem Artikel von Dr. Uwe Petermann:

Falls du noch mehr über die Lasertherapie wissen willst, findest du auf der Website von Dr. Uwe Petermann weitere Informationen: http://www.akupunkturtierarzt.de


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