Pferde sind Körpersprachler. Sie tun in der Herde nichts anderes als ihren Körper dazu einzusetzen, miteinander zu kommunizieren. „Mach Platz“, „geh weg“, „ich mag dich nicht“, „ich bin ranghöher als du“, „mir geht es heute nicht gut“, „mir geht es blendend“, „kraul mich“,… all das vermitteln sie mit ihrem Körper. Um das zu erleben lohnt es, sich einen Stuhl zu schnappen und das Verhalten der Pferde auf der Weide zu beobachten.
Wir Menschen verlassen uns allzu oft auf unsere Sprache und glauben, sie sei der Körpersprache überlegen und präziser. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Erstens ist vieles, das wir mit Worten ausdrücken, zweideutig. Zweitens finden wir oft „nicht die richtigen Worte“. Und drittens, kommunizieren wir, während wir sprechen, immer gleichzeitig über unseren Körper. Es kann sogar sein, dass unser Körper etwas anderes ausdrückt als das, was wir sagen (sog. Inkongruenz). In diesem Fall ist unsere Körpersprache maßgeblich, denn der Körper lügt nicht. Er verrät uns. Vielleicht glauben wir, dass es keiner merkt. Allerdings merkt der aufmerksame Gegenüber sofort, dass wir nicht das „sagen, was wir denken“. So ist es auch beim Pferd. Sind wir ungenau, unklar oder unsicher in unserer Körpersprache, entlarft uns das Pferd sofort und entscheidet, sich lieber auf sich selbst zu verlassen als auf uns. Also müssen wir mit dem Pferd ehrlich und klar mithilfe unseres Körpers sprechen und dabei auch noch Sicherheit ausstrahlen. Gar nicht so leicht am Anfang!
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